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Samstag, 18. Mai 2024

Dr. habil. Thomas Petersen, Demoskopie

Zusammenfassung des Energiegesprächs mit
Dr. habil. Thomas Petersen

Im Interview wird Dr. habil. Thomas Petersen, Meinungsforscher und Kommunikationswissenschaftler am Institut für Demoskopie in Allensbach, zu verschiedenen Themen der Meinungsforschung befragt. Er betont die Bedeutung der Medien bei der Veränderung öffentlicher Meinungen, insbesondere bei der Kernenergie. 

Das Energiegespräch mit Thomas Petersen vom demografischen Institut Allensbach

Elisabeth Noelle-Neumann 

Petersen erläutert, dass seine Karriere in der Demoskopie durch Zufall und die Förderung von Elisabeth Noelle-Neumann begann. Das Institut arbeitet hauptsächlich mit repräsentativen Umfragen, die aus methodischen Gründen nur einen kleinen Teil der Bevölkerung befragen. Dabei ist es wichtig, dass diese Stichproben die Bevölkerung genau widerspiegeln.

Datenerhebung

Er beschreibt die drei Hauptmethoden der Datenerhebung: persönliche Befragungen, Telefonumfragen und Online-Umfragen. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile, wobei persönliche Befragungen oft als besonders zuverlässig gelten. Bei Online-Umfragen gibt es das Problem, dass die Teilnehmer freiwillig und somit möglicherweise nicht repräsentativ sind. 

Petersen betont, dass Befragungen sorgfältig gestaltet werden müssen, um Verzerrungen zu vermeiden. Er erklärt, dass manche Antworten durch soziale Erwünschtheit beeinflusst werden können, aber dass die meisten Menschen ehrlich antworten. 

Änderung der Meinung zur Kernenergie durch Medien

Ein zentrales Thema ist die Veränderung der öffentlichen Meinung zur Kernenergie, die Petersen auf die langjährige Berichterstattung und die negative Darstellung in den Medien zurückführt. Er beschreibt, wie die Medienberichterstattung die öffentliche Meinung beeinflusst, und verweist auf die Bedeutung der systematischen Medieninhaltsanalyse.

Petersen geht auch auf die Herausforderung ein, neue politische Parteien wie die AfD zu bewerten. Er erklärt, dass nicht alle Wähler dieser Partei radikal sind, sondern dass viele aus Protest oder aufgrund spezifischer Themen wie Einwanderung die AfD wählen.

Direkte Demokratie

Die Rolle der direkten Demokratie wird diskutiert, wobei Petersen die Schweizer Kultur der politischen Verantwortung lobt, aber Bedenken äußert, ob ein ähnliches System in Deutschland funktionieren könnte.

Er spricht auch über die Herausforderungen der Meinungsforschung in einer zunehmend fragmentierten Medienlandschaft. Obwohl sich die Methoden und Werkzeuge der Demoskopie weiterentwickeln, betont Petersen, dass das Grundprinzip der repräsentativen Stichprobe unverändert bleibt.

Zukunft

Abschließend reflektiert er über die Zukunft der Meinungsforschung im Zeitalter der künstlichen Intelligenz. Während KI nützlich sein kann, um große Datenmengen zu analysieren, bleibt die menschliche Expertise in der Gestaltung und Interpretation von Umfragen unverzichtbar.

Eine Liste aller Gespräche findet sich auf https://energiespeicher.blogspot.com/p/energiegesprache-mit-eduard-heindl.html


Samstag, 11. Mai 2024

Timo Leukefeld im Energiegespräch

 Zusammenfassung Gespräch mit Timo Leukefeld

Heizungsbauer und Professor

In einem tiefgreifenden Gespräch mit Timo Leukefeld, einem Experten für erneuerbare Energien und Professor, diskutiert dieser seine Visionen und Lösungsansätze für eine nachhaltigere Heiz- und Bauwelt.

Das Energiegespräch mit Timo Leukefeld

 Leukefeld, der seine Karriere als Heizungsbauer begann und später im Maschinenbau mit Schwerpunkt auf Energietechnik spezialisierte, bringt seine umfangreiche Expertise und Erfahrungen aus der Praxis in die akademische Welt ein. Mit seiner Professur und seinem international agierenden Büro entwickelt er energieeffiziente Gebäude und forscht an Trends für zukünftiges Bauen.

Trend: Strahlungsheizung ersetzt Zirkulationsheizung

Leukefeld beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie wir die Heizwelt verbessern können. Er sieht einen deutlichen Trend weg von traditionellen Konvektionsheizungen hin zu Strahlungsheizungen, die eine gleichmäßigere und angenehmere Wärme liefern. Dieser Übergang zu effizienteren Heizmethoden, gepaart mit einer immer besseren Gebäudeisolation, führt dazu, dass das Heizen in Neubauten zunehmend an Bedeutung verliert. Er kritisiert die ineffiziente Ausstattung neuer Gebäude mit Heizsystemen, die für extrem kalte Bedingungen ausgelegt sind, was angesichts des Klimawandels und milder werdender Winter nicht mehr zeitgemäß ist.

Robuste Technologie schlägt wartungsintensive Technologie

Der Experte betont die Notwendigkeit, integrales Denken in der Energiepolitik zu fördern, das auf Zusammenhangswissen beruht. Dieses Wissen ist seiner Meinung nach in der aktuellen Energiepolitik weitgehend verloren gegangen. Leukefeld plädiert für eine Rückbesinnung auf einfache, robuste Technologien, die weniger wartungsintensiv und langfristig nachhaltiger sind. Er sieht die Industrie, die durch Förderprogramme für komplexe und teure Technologien profitiert, kritisch und spricht sich stattdessen für einfache, effektive Lösungen aus, die auch von weniger qualifizierten Arbeitskräften umgesetzt werden können.

Umbau Heiz- und Bauindustrie

Zusammenfassend fordert Timo Leukefeld eine radikale Umgestaltung der Heiz- und Bauindustrie hin zu mehr Einfachheit, Nachhaltigkeit und Integrität. Er kritisiert die kurze Lebensdauer moderner Heizsysteme und die politischen Entscheidungen, die oft die Interessen der Industrie über die der Verbraucher stellen. Seine Vision ist es, durch innovative, energieeffiziente Bauprojekte und das Nutzen von erneuerbaren Energien einen grundlegenden Wandel zu fördern und dabei sowohl ökonomische als auch ökologische Nachhaltigkeit zu erreichen.

Eine vollständige Liste aller Gespräche findet sich unter: 

https://energiespeicher.blogspot.com/p/energiegesprache-mit-eduard-heindl.html

Samstag, 4. Mai 2024

Prof. Dr. Ralf Pude im Energiegespräch

 Prof. Dr. Ralf Pude

In der aktuellen Folge von „Energiegespräche“ unterhält sich Eduard Heindl mit Professor Dr. Pude, einem Experten für nachwachsende Rohstoffe und wissenschaftlichen Leiter des Campus Klein Altendorf. Professor Pude, der auch im Bioökonomierat von Nordrhein-Westfalen tätig ist, teilt seine persönliche Faszination für Landwirtschaft und erneuerbare Ressourcen, eine Leidenschaft, die schon während seiner Schulzeit begann. Trotz fehlender landwirtschaftlicher Herkunft fand er den Zugang zu diesem Bereich über sein Interesse an schnellwachsenden Pflanzen und deren Potenzial, CO2 effizient zu binden.
Das vollständige Gespräch mit Prof. Dr. Ralf Pude bei YouTube

Aufnahme von CO2 durch Pflanzen

Der Fokus des Gesprächs liegt auf der Bedeutung von Pflanzen im Kontext der Bioökonomie. Professor Pude erklärt die physiologischen Prozesse von Pflanzen, insbesondere die Photosynthese, und betont, wie Pflanzen durch ihre Fähigkeit, CO2 aufzunehmen und Sauerstoff auszustoßen, zum Umweltschutz beitragen. Er diskutiert auch die Herausforderungen und Möglichkeiten, die in der Züchtung von Pflanzen liegen, die unter wasserarmen Bedingungen oder in warmen Klimata effizienter wachsen können.

Nachwachsende Rohstoffe

Besonders interessant ist die Erörterung der akademischen und praktischen Herausforderungen in Deutschland, wo nur wenige Professuren sich explizit mit nachwachsenden Rohstoffen beschäftigen. Professor Pude schildert, wie er aktiv an der Schaffung seiner eigenen Professur beteiligt war, um das Feld voranzubringen und praktische Anwendungen zu fördern. Die Diskussion umfasst auch innovative Ansätze zur Nutzung von Pflanzen für unterschiedliche industrielle Zwecke wie Baustoffe und Dämmmaterialien. Hierbei werden die umweltfreundlichen Aspekte von Pflanzenfasern betont, die als nachhaltige Alternative zu herkömmlichen, oft umweltschädlichen Materialien dienen können.

Anpassung an Klima und Wasser

Das Interview beleuchtet zudem die zentrale Rolle von Wasser als begrenzender Faktor für das Pflanzenwachstum und diskutiert, wie zukünftige landwirtschaftliche Praktiken anpassbar sein müssen, um den Herausforderungen des Klimawandels, wie unvorhersehbare Niederschlagsmuster und längere Trockenperioden, wirksam begegnen zu können. Professor Pudes Vision einer zukunftsfähigen Landwirtschaft, die sich stärker auf mehrjährige Kulturen und die Entwicklung von Pflanzen mit hoher Umweltresilienz konzentriert, rundet das Gespräch ab. Er hebt hervor, wie wichtig es ist, systemische Veränderungen in der Agrarwissenschaft und -praxis zu fördern, um nachhaltigere und produktivere landwirtschaftliche Systeme zu schaffen, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch vorteilhaft sind.

Samstag, 20. April 2024

Rezzo Schlauch

 Die Zusammenfassung des Gesprächs mit Rezzo Schlauch, ehemaliger Parlamentarier und Staatssekretär der Grünen

Das Gespräch befasst sich hauptsächlich mit der politischen Karriere und den Ansichten von Rezzo Schlauch, einem Mitglied der Grünen Partei. Schlauch spielte eine signifikante Rolle in der deutschen Umwelt- und Energiepolitik, insbesondere während seiner Zeit als parlamentarischer Staatssekretär. Er reflektiert über die Herausforderungen und Erfolge der Grünen Partei, vornehmlich in Bezug auf die Anti-Atomkraft-Bewegung und die Einführung von Umweltstandards.


Das vollständige Gespräch mit Rezzo Schlauch auf YouTube.

Ein zentraler Aspekt des Gesprächs ist die Diskussion über die deutsche Energiewende und die Entscheidungen, die nach dem Fukushima-Unfall getroffen wurden, um Atomkraftwerke in Deutschland schrittweise abzuschalten. Schlauch kritisiert die Politik dieser Zeit als zu zaghaft und fordert eine konsequentere Umsetzung der Energiewende.

Weiterhin thematisiert er die Schwierigkeiten, die mit der Förderung erneuerbarer Energien verbunden sind, darunter technologische und wirtschaftliche Herausforderungen sowie die Notwendigkeit, die öffentliche und politische Unterstützung für solche Initiativen zu stärken. Schlauch hebt hervor, wie wichtig es ist, innovative Ansätze in der Energiepolitik zu verfolgen, um langfristig eine nachhaltige und sichere Energieversorgung sicherzustellen.

Das Gespräch bietet einen Einblick in die interne Dynamik und die Herausforderungen der Grünen Partei und reflektiert über die Rolle der Partei in der deutschen Politik über die Jahre. Schlauch diskutiert auch die Bedeutung der Grünen für die deutsche und globale Politiklandschaft und betont die Notwendigkeit von einem anhaltenden Engagement in Umwelt- und Energiefragen.



Freitag, 19. April 2024

Prof. Dr Georg Brasseur

Zusammenfassung des Gesprächs mit
Em.O.Univ.-Prof. Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. techn. Georg Brasseur Teil 2

Mobilität und Elektroautos

Das Interview mit dem emeritierten Universitätsprofessor Georg Brasseur beleuchtet innovative Ansätze zur Mobilität und Energieversorgung in Fahrzeugen. Er kritisiert die gängige Annahme, dass Elektroautos ausschließlich mit Batterien betrieben werden müssen und betont, dass Alternativen wie Brennstoffzellen effektiver sein könnten, insbesondere da diese weniger Speicherplatz benötigen und kontinuierlich durch Methanol oder einen Verbrennungsmotor mit Generator nachgeladen werden können. Dies könnte den Energieverbrauch im Verkehr potenziell halbieren. 

Das vollständige Gespräch auf YouTube

Im Gespräch wird auch die Bedeutung einer fairen Bewertung verschiedener Energieträger diskutiert, die nicht nur Emissionen am Auspuff, sondern den gesamten Lebenszyklus berücksichtigen sollte. Die Konferenz zur Mobilität, die Brasseur veranstaltet hat, zeigte eine Vielzahl von Meinungen und Lösungsansätzen, wobei der Schwerpunkt auf der Herausforderung lag, wie schwerere Fahrzeuge ohne größere Belastung effizient betrieben werden können. Zudem wird das Potential von Synthesekraftstoffen und die Notwendigkeit von Innovationen im Energiesektor hervorgehoben, um langfristige und nachhaltige Lösungen zu ermöglichen.

Batteriebetrieb oder Hybrid

In dem umfassenden Interview beleuchtet Georg Brasseur verschiedene Aspekte und Herausforderungen der Energiewende und Mobilität. Er kritisiert die vorherrschende Annahme, dass Elektroautos immer batteriebetrieben sein müssen, und betont, dass alternative Energiequellen wie Brennstoffzellen möglicherweise effizienter sind, da sie weniger Speicherplatz benötigen und kontinuierlich durch Methanol oder einen Verbrennungsmotor nachgeladen werden können. Dies könnte den Energieverbrauch im Verkehr erheblich reduzieren.

LKW Verkehr

Brasseur erörtert auch das Konzept des "Platooning" bei Lastwagen, das den Luftwiderstand durch enges Auffahren minimiert, und diskutiert die Potenziale von Synthesekraftstoffen. Er betont die Notwendigkeit, verschiedene Energieträger gerecht und basierend auf ihrem gesamten Lebenszyklus zu bewerten, nicht nur auf die Emissionen am Auspuff.

Wasserstof, Methanol und Alternativen

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Herausforderung der Speicherung und des Transports von Energie. Brasseur argumentiert, dass Lösungen wie Wasserstoff oder Methanol effektiver sein könnten als elektrische Übertragungen über weite Entfernungen. Er betont die Notwendigkeit einer stabilen und durchdachten Infrastruktur, die sich auf langfristige Effizienz und niedrige CO₂-Emissionen konzentriert, und warnt vor den Risiken einer schnellen Umstellung ohne ausreichende Berücksichtigung der bestehenden Infrastruktur.

Friede und Kooperation

Das Interview schließt mit einer Diskussion über die Notwendigkeit globaler Zusammenarbeit und stabiler politischer Bedingungen, um eine effektive Energiewende zu gewährleisten. Brasseur bleibt optimistisch hinsichtlich der Fähigkeit der Menschheit, intelligente und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, betont jedoch, dass Frieden und internationale Kooperation grundlegende Voraussetzungen dafür sind.

Vollständige Liste aller Gespräche: https://energiespeicher.blogspot.com/p/energiegesprache-mit-eduard-heindl.htmlollständige Liste aller Gespräche: https://energiespeicher.blogspot.com/p/energiegesprache-mit-eduard-heindl

Mittwoch, 17. April 2024

Prof. Dr. Jens Seiffert-Brockmann

Zusammenfassung des Gesprächs zu den Themen Vertrauen, Medien und Kernenergie:

In diesem Gespräch erörtert Professor Dr. Jens Seiffert-Brockmann, ein Experte im Bereich Kommunikation, wie Medien dazu beitragen können, ein Gefühl der Nähe zu bestimmten Themen herzustellen. Er verwendet das Beispiel der Atomenergie, um zu veranschaulichen, wie tiefgehend und langanhaltend die mediale Darstellung die öffentliche Wahrnehmung von Risiken beeinflussen kann. Seiffert-Brockmann hebt hervor, dass viele Menschen nicht erkennen, dass höhere Strahlenbelastungen in der Luftfahrt ein vergleichbares Risiko darstellen können, weil dieses Wissen nicht medial hervorgehoben wird.


Gespräch zwischen Jens Seiffert-Brockmann und Eduard Heindl

Er spricht über seine akademische Laufbahn und wie er durch Zufall auf das Thema Vertrauen gestoßen ist, während er bei Günther Bentele promovierte. Seine Dissertation beschäftigte sich mit Vertrauen aus der Perspektive der Mediengesellschaft, angeregt durch politische Entscheidungen und deren Revisionen, wie sie nach dem Atomunfall in Fukushima zu beobachten waren.

Seiffert-Brockmann diskutiert auch die evolutionäre Psychologie des Vertrauens und seine Auswirkungen auf Energiepolitik und Energiewirtschaft. Er betont die Unterscheidung zwischen verschiedenen Arten von Vertrauen: persönliches Vertrauen und Vertrauen in abstrakte Konstrukte wie Medien oder Technologie. Laut dem deutschen Soziologen Niklas Luhmann ist Vertrauen eine Entscheidung, die man unter Risiko trifft, was sich sowohl auf individueller als auch gesellschaftlicher Ebene manifestiert. Der Professor spricht auch über die Rolle der Medien in der Vertrauensbildung und wie Vertrauen und Glaubwürdigkeit eng miteinander verbunden sind. Er schließt mit der Erörterung, wie Medien historisch Informationen verbreitet haben, von Flugblättern bis hin zu modernen digitalen Plattformen.

Vertrauen in der Mediengesellschaft

Im Gespräch analysiert Professor Dr. Jens Seiffert-Brockmann den Einfluss von Medien auf die Gesellschaft und betont, wie technologische Entwicklungen die Art und Weise, wie wir Informationen aufnehmen und Vertrauen bilden, verändert haben. Er verweist auf historische Beispiele, beginnend mit der Buchdruckerkunst, die Martin Luther nutzte, um die Kirche herauszufordern und die Reformation anzustoßen. Dieses Beispiel illustriert, wie Medien gesellschaftliche und kirchliche Autoritäten infrage stellen können.

Seiffert-Brockmann führt weiter aus, dass nachfolgende Medienevolutionen, wie das Radio und später das Fernsehen, die direkte Kommunikation mit dem Publikum ermöglichten und so die öffentliche Meinung beeinflussten. Insbesondere hebt er hervor, dass das Radio in den 1920er Jahren eine neue Nähe und Direktheit in die Wohnzimmer brachte, was den Einfluss der Sender verstärkte.

Er erörtert auch die heutigen Herausforderungen im Journalismus und Medien, insbesondere im Hinblick auf das Vertrauen und die kritische Funktion der Medien. Dabei betont er, dass in der modernen digitalen Ära durch das Internet und soziale Medien eine beispiellose Informationsvielfalt herrscht. Dies führt zu einer Bestätigungsneigung (confirmation bias), wo Nutzer dazu tendieren, Informationen zu suchen und zu konsumieren, die ihre bestehenden Ansichten bestätigen.

Zusätzlich spricht Seiffert-Brockmann über die Rolle der Unternehmen in der Medienlandschaft. Früher waren Medien stark von Unternehmenswerbung abhängig, während heute Unternehmen ihre eigenen Medienkanäle über soziale Netzwerke und das Internet steuern, was die traditionelle Beziehung zwischen Medien und Werbung verändert hat.

Zusammenfassend thematisiert das Gespräch die Entwicklung der Medien und deren Einfluss auf das gesellschaftliche Vertrauen sowie die Herausforderungen, die sich aus der modernen Medienlandschaft und dem digitalen Wandel ergeben.

Medien und Unternehmen

In der Diskussion thematisiert Professor Dr. Jens Seifert Brockmann die Verantwortung und Einflüsse der Medien sowie die Rolle von Unternehmen und Politik in der medialen Berichterstattung. Er beleuchtet, wie die Medientechnologien und die Art der Berichterstattung das gesellschaftliche Verständnis und die Wahrnehmung prägen können. Besonders betont er die Verantwortung der Medien, die öffentliche Meinung informiert und ausgewogen zu halten, um eine fundierte Demokratie zu unterstützen.

Seifert Brockmann diskutiert weiterhin die Herausforderungen im Journalismus, die durch wirtschaftlichen Druck entstehen, und wie dieser Druck Medienhäuser beeinflusst, Inhalte zu produzieren, die nicht unbedingt die tieferen, weniger "marktattraktiven" Themen behandeln. Er argumentiert, dass die öffentlich-rechtlichen Medien durch ihre Finanzierungsmodelle eine wichtige Rolle spielen, indem sie Themen aufgreifen, die in rein marktorientierten Medien weniger Beachtung finden könnten.

Fake News

Der Professor hebt auch die Problematik der sogenannten "Fake News" hervor. Er erklärt, dass das Phänomen nicht neu ist und historisch gesehen immer genutzt wurde, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Er stellt fest, dass in der modernen Medienlandschaft oft eine falsche Ausgewogenheit hergestellt wird, indem kontroverse Meinungen gleichgewichtet dargestellt werden, selbst wenn sie wissenschaftlich nicht haltbar sind. Dies kann zu einer verzerrten öffentlichen Wahrnehmung führen und trägt zu einer Polarisierung der Gesellschaft bei.

Abschließend spricht Brockmann über die strategische Kommunikation von Unternehmen und politischen Akteuren. Er diskutiert, wie diese Gruppen Medien nutzen können, um ihre Interessen zu fördern, oft auf Kosten einer objektiven und unparteiischen Berichterstattung. Dies umfasst auch die Manipulation von Informationen, um den Diskurs in eine bestimmte Richtung zu lenken oder Zweifel an wissenschaftlichen Erkenntnissen zu säen, wie beispielsweise in den Debatten um den Klimawandel und die Kernenergie. Er betont die Notwendigkeit einer kritischen und informierten Medienlandschaft, die fähig ist, solche Einflüsse zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.

Vertrauen in politische Maßnahmen

Im umfangreichen Diskurs erläutert Professor Dr. Jens Seiffert-Brockmann, wie unterschiedliche Faktoren das Vertrauen der Bevölkerung in politische Maßnahmen und Technologien, insbesondere in Bezug auf Kernenergie und die COVID-19-Pandemie, beeinflussen. Er beleuchtet, wie historische, kulturelle und soziale Faktoren zusammen mit Medieneinflüssen die öffentliche Meinung und individuelle Überzeugungen prägen.

In Bezug auf die Pandemie zeigt er auf, wie unterschiedliches institutionelles Vertrauen in verschiedenen Ländern zu verschiedenen Ansätzen in der Pandemiebekämpfung führte. Länder wie Schweden vertrauten darauf, dass ihre Bürger den Empfehlungen folgen würden, während in anderen Ländern strengere Maßnahmen ergriffen wurden.

Bezüglich der Kernenergie diskutiert er, wie in Deutschland einst breite Unterstützung vorhanden war, die sich jedoch im Laufe der Zeit durch verschiedene Einflüsse, insbesondere durch Umweltbewegungen und Medienberichte über nukleare Unfälle, gewandelt hat. Ereignisse wie Tschernobyl und Fukushima führten zu einem starken Umschwung in der öffentlichen Meinung gegen die Kernenergie.

Seiffert-Brockmann betont auch, wie die mediale Darstellung und politische Rhetorik das öffentliche Verständnis und das Vertrauen in Themen wie Kernenergie und Klimawandel beeinflussen. Er spricht von "Framing", also wie Medien und Politiker bestimmte Themen darstellen und dadurch die öffentliche Meinung formen.

Einfluss kleiner Gruppen

Abschließend reflektiert er über die Dynamik der Demokratie und wie kleine politische Gruppen großen Einfluss auf die Politik ausüben können. Dies wirft Fragen nach der Repräsentation und dem Einbezug der breiten Bevölkerung in politische Entscheidungen auf. Die Diskussion unterstreicht die Bedeutung einer transparenten und inklusiven Kommunikation in der Politik, um das Vertrauen der Bürger zu gewinnen und zu bewahren.

In der ausführlichen Diskussion analysiert Professor Dr. Jens Seiffert-Brockmann die vielschichtigen Herausforderungen der Kommunikation in Politik und Medien und wie diese das Vertrauen und die Meinungen der Öffentlichkeit beeinflussen. Er hebt hervor, dass nicht nur die Qualität der Kommunikation, sondern auch die Substanz der politischen oder wissenschaftlichen Botschaften entscheidend ist, um die öffentliche Meinung zu formen und Vertrauen zu gewinnen.

Abstrakte Gefahren

Professor Seiffert-Brockmann betont die Komplexität der Themen wie Kernenergie und Klimawandel und wie diese durch Medien und politische Rahmenbedingungen (Framing) vermittelt werden. Er diskutiert, wie abstrakte Gefahren, wie die Strahlung von Kernkraft oder das Virus bei COVID-19, schwieriger zu kommunizieren und zu verstehen sind, da sie nicht direkt wahrnehmbar sind. Dies führt dazu, dass die Medien und politische Akteure eine besondere Rolle bei der Gestaltung der öffentlichen Wahrnehmung dieser Themen spielen.

Weiterhin spricht er über die Dynamik der Energiewende in Deutschland und die Herausforderungen der politischen Kommunikation, die notwendig ist, um komplexe Themen wie die Umstellung von Energiequellen verständlich zu machen. Die Diskussion zeigt auf, wie politische Entscheidungen oft durch die Brille verschiedener Interessen und Überzeugungen gesehen werden, was zu unterschiedlichen Reaktionen in der Bevölkerung führt.

Zusammengefasst liefert das Gespräch einen tiefen Einblick in die Interaktion zwischen Medien, Politik und Öffentlichkeit und betont die Notwendigkeit einer klaren, verständlichen und ehrlichen Kommunikation, um in komplexen politischen und wissenschaftlichen Debatten erfolgreich zu sein.

(Das Gespräch wurde von Eduard Heindl unter Zuhilfenahme von KI zusammengefasst.)

Donnerstag, 23. März 2023

Marcus Craul im Energiegespräch mit Eduard Heindl

 

Marcus Craul

Marcus Craul hat 20 Jahren Erfahrung im Bankwesen und Energie-/Rohstoffhandel. Er war beim Risk Management bei der Saudi Aramco Products Trading Company in Dhahran, KSA, tätig, aber auch bei deutschen Energieversorgungskonzern RWE. Er hat das Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg abgeschlossen. Er hat die Firma Drasdo Collegen & Partner gegründet.

Im Gespräch blicken wir in die Wassertoffwelt. Je nach Technologie ist Wasserstoff unterschiedlich belastend für die Umwelt. Damit die verschiedenen Arten von ihrer Herkunft leichter zu unterscheiden sind, werden sie Farben zugeordnet. So ist blauer Wasserstoff aus Erdgas hergestellt, allerdings wird das CO₂ im Boden verpresst, damit der Wasserstoff bezüglich CO2 klimaneutral ist.

Ein weiteres Thema ist die Preisbildung. Der Strompreis an der Börse wird nach einem Marktmechanismus gebildet, der Die Nachfrage berücksichtigt. Dabei werden dann alle Hersteller zu jeden Moment, genaugenommen jeder viertel Stunde, zum Preis des teuersten Herstellers, etwa Erdgasturbine, entlohnt. Warum das durchaus sinnvoll ist, erklärt Craul sehr plausibel im Energiegespräch.

Zuletzt geht es um "grünes" Geld, das an der Börse investiert wird. Viele Investoren suchen Werte, die nach verschiedenen Aspekten moralisch und ökologisch gut sind. Das hat einen erheblichen Einfluss auf Anlageentscheidungen und den Wert verschiedener Unternehmen.
 
Marcus Craul im Energiegespräch mit Eduard Heindl

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